Über Konfessions- und Ländergrenzen hinweg engagieren sich christliche Frauen in der Bewegung des Weltgebetstags. 2017 wurde bei der Konferenz des internationalen Weltgebetstags-Komitees Palästina ausgewählt, die Liturgie für den Weltgebetstag 2024 zu erstellen. In den Jahren 2020 bis 2022 haben die palästinensischen Christinnen diese ausgearbeitet.
Ein Weltgebetstag aus Palästina stellt Deutschland vor besondere Herausforderungen. Bedingt durch unsere deutsche Geschichte und die jüngsten Ereignisse liegt im deutschen Kontext das Augenmerk mehr auf Israel; palästinensische Sicht- und Darstellungsweisen sind oft weniger bekannt, wirken in manchem irritierend oder gelten einigen sogar grundsätzlich als verdächtig (Israel-Feindlichkeit, Antisemitismus) und sind daher unerwünscht. Dem wollen wir uns nicht anschließen. Wir wollen die Stimmen der christlichen Palästinenserinnen hörbar machen, die von ihrem Glauben, ihrem Alltag und der Friedenssehnsucht erzählen.
Die Gottesdienstordnung aus Palästina für den WGT 2024 ist vor dem 7. Oktober 2023, dem brutalen Angriff der Hamas und der sich daraus entwickelnden kriegerischen Auseinandersetzungen entstanden. Sie kann keine aktuellen Bezüge enthalten; auch wenn alle diejenigen, die mit den palästinensischen Schwestern die Friedenssehnsucht teilen, diese für ihr Mitgehen und Mitbeten benötigen. Die Texte, Lieder und Gebete spiegeln den Alltag, die Leiden und die Hoffnungen der Palästinenserinnen wider, die sie entwickelt haben, um sie mit anderen weltweit zu teilen.
Wir hoffen, dass der Weltgebetstag 2024 dazu beiträgt, das Band des Friedens weltweit, in Israel und Palästina, im Nahen Osten und bei uns in Deutschland wieder neu zu knüpfen. Wir hoffen und bitten Gott darum, dass es bald Frieden im Nahen Osten gibt; einen Frieden, der mit Gerechtigkeit und Vergebung einhergeht und Lebensperspektiven für alle Menschen in der Region eröffnet.